Die Klostereiche in Scharnebeck

Die "älteste Scharnebeckerin", die wahscheinlich etwa 740-jährige Klostereiche, ist am 21. April 1994 um 4.28 Uhr zerbrochen. Das Auseinanderbrechen kündigte sich einige Tage vorher durch einen senkrechten Riß an der Nordseite des Stammes an. Die am ersten Mühlenteich auf dem Grundstück der Revierförsterei Scharnebeck stehende Stieleiche war seit langer Zeit ein eingetragenes Naturdenkmal. Sie stammt wahrscheinlich aus der Zeit der Klostergründung (1253). Das genauer Alter läßt sich leider nicht feststellen, da der innere Teil des Stammes verfault ist, so daß sich die Jahresringe nicht mehr zählen lassen.

Der Umfang in Brusthöhe (in 1,30 m Höhe) betrug zuletzt 7,60 m, das ergab einen Durchmesser von 2,42 m, bei einer Höhe von ca. 22 m. Beim Vorhandensein sämtlicher Äste hätte die Klostereiche mit diesen Maßen einen Inhalt von etwa 50 m³ gehabt.

Im Jahre 1885 wurde die Klostereiche von einem Blitz getrofffen und erlitt dadurch schwere Schäden. Der eine der beiden Hauptäste brach im Sommer 1967 in der Mittagazeit bei völliger Windstille ab. Durch die einseitige Gewichtsverteilung neigte sich der Stamm immer mehr nach Südwesten. Deshalb erfolgte das Auseinanderbrechen im April 1994 ebenfalls ohne Windeinwirkung. Die abgebrochenen Stammteile wurden zum größten Teil neben den stehengebliebenen Überresten der Eiche im Garten der Revierförsterei abgelegt. Das Holz dient jetzt vielen Insekten, vor allem Käfern, sowie Pilzen und Vögeln als Lebensraum.

Der Rest der Klostereiche wird unverändert belassen. Da noch ein Ast vorhanden ist, kann sie noch einige Jahrzehnte überleben. Dieser Ast wurde im Frühjahr 1994 gekürzt, um die Gefahr des Abbrechens zu verringern.

Die Waldkäuze, die die Klostereiche regelmäßig zur Aufzucht ihrer Jungen benutzt haben, müssen sich jetzt in den alten Buchen im nahegelegenen Park eine neue Wohnung suchen.

Die Überreste der Klostereiche im April 1994

Die Klostereiche in Scharnebeck

Aufnahme aus dem Jahr 1951